In Polen und Tschechien droht Hochwasser - Brandenburg beobachtet Lage (2024)

Heftige Regenfälle - In Polen und Tschechien droht Hochwasser - Brandenburg beobachtet Lage

Do 12.09.24 | 18:40 Uhr | Von Julian von Bülow

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In Polen und Tschechien droht Hochwasser - Brandenburg beobachtet Lage (1)

dpa/Schlesinger

    Tief "Anett" bringt in den kommenden Tagen erhebliche Regenmengen. Direkt davon betroffen ist nur Südbrandenburg - leicht. Doch über Oder, Neiße und Elbe könnte Hochwasser auch nach Brandenburg schwappen. Von Julian von Bülow

    Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert Unsere neuen Informationen zum drohenden Hochwasser finden Sie hier.

    Derzeit stehen die Brandenburger Pegel noch alle im grünen Bereich [pegelportal.brandenburg.de]. Doch das könnte sich in der kommenden Woche ändern.

    Für Freitag, Samstag und Sonntag werden in Polen und Tschechien massive Regenfälle vorhergesagt. Das polnische Meteorologische Institut (IMGW) warnte am Donnerstagabend für das gesamte Grenzgebiet zu Tschechien mit höchster Warnstufe vor Hochwasser. In der Vorhersage prognostiziert das Institut einen sehr schnellen und gefährlichen Anstieg der Wasserstände im oberen und mittleren Einzugsgebietes der Oder.

    Das könnte für Brandenburg etwas verzögert gefährlich werden. Zwar wird der Niederschlag in Ostdeutschland deutlich schwächer ausfallen, mit 20 bis 70 Liter Regen pro Quadratmeter hauptsächlich im Südosten von Brandenburg, wie Roland Vögtlin vom ARD-Wetterzentrum sagt. Doch zu Beginn der neuen Woche müsse man schauen, wie sich das Hochwasser aus den Nachbarländern entwickle und die Situation neu bewerten.

    Im Durchschnitt gab es in Brandenburg zuletzt rund 550 bis 600 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im ganzen Jahr.

    Flussverläufe in der Grenzregion zu Polen und Tschechien

    In Polen und Tschechien droht Hochwasser - Brandenburg beobachtet Lage (2)

    Behörden und Verwaltung beobachten die Lage

    Derzeit gibt es vom Brandenburger Landesamt für Umwelt (LFU) bereits eine Hochwasser-Vorwarnung für die Lausitzer Neiße, für die Oder allerdings nicht. Die Brandenburger Behörden und Verwaltungen sind jedoch in Habachtstellung. Das LFU teilte auf rbb-Anfrage mit, derzeit werde an einer Einschätzung zur Hochwassergefahr gearbeitet. Diese würde am Freitag sowie Montag veröffentlicht werden. Der Oberlauf der Oder, also die Grenze zwischen Polen und Deutschland könnte stark betroffen sein.

    Julien Butschke, Geschäftsführer des Gewässer- und Deichverbandes Oderbruch sagte dem rbb am Mittwoch, man warte ab, bis die Wettervorhersagen konkret sind beziehungsweise eintreten. "Wir sind im regen Austausch mit dem Landkreis Märkisch-Oderland sowie mit dem zuständigen Landesamt für Umwelt und halten uns – wenn es denn sein muss – stündlich auf dem aktuellsten Stand."

    An Oder und Elbe sieht man sich gut gerüstet

    Im Oderbruch rechnet der Landkreis Märkisch-Oderland derzeit aber nicht mit hochwasser-ähnlichen Szenarien. Kreissprecherin Johanna Seelig sagte dem rbb am Donnerstag: "Wir werden dieses Wochenende abwarten und uns am Montag in einer internen Runde zusammensetzen und die Lage neu erörtern." Spätestens Anfang nächster Woche werde ein letztes Loch in einem Deich geschlossen sein, so Seelig. "Somit können wir final sagen, dass jeder Kilometer am Deich sicher ist."

    In der an der Elbe liegenden Prignitz geht man nüchtern mit der Lage um. "Wir gehen von einem möglichen Hochwasser aus, aber das Wasser muss erst mal gefallen sein, um da entsprechende Prognosen ableiten zu können", sagte der Katastrophenschutzbeauftragte der Prignitz, Marcus Bethmann, dem rbb am Donnerstag.

    5b-Wetterlage sorgt immer wieder für große Wassermassen

    Das Besondere an der sogenannten 5b-Wetterlage derzeit: "Das Mittelmeerwasser und das Adria-Wasser sind momentan noch extrem warm, etwa fünf bis sechs Grad über dem Durchschnitt", sagte ARD-Meteorologe Vögtlin. Zugleich zieht von Südosteuropa warme Luft nach Norden, von Nordwest kommt kühle Luft nach Mitteleuropa. Das bedeutet, dass noch sehr viel Feuchtigkeit verdunsten und diese Tiefs auch sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen können, so Vögtlin. So ergeben sich die starken Regenfälle.

    Eine ähnliche Wetterkonstallation gab es auch beim Oder-Hochwasser 1997 sowie beim Elbhochwasser 2002, erklärte Meteorologe Roland Vögtlin. "Damals war der Schwerpunkt teilweise im Erzgebirge." Anders als damals seien diesmal Österreich, Tschechien, Slowakei und Polen hauptsächlich betroffen.

    Millimeter und Liter pro Quadratmeter

    Bei flüssigem Niederschlag wird die Niederschlagshöhe gewöhnlich in Millimeter gemessen. Der Niederschlag fällt in ein Messröhrchen - und ablesen wird die Höhe des Wasserstands.

    1 Millimeter Niederschlag entspricht - mit Blick auf eine größere Fläche - einer Niederschlagsmenge von 1 Liter pro Quadratmeter.

    1 Liter Wasser entspricht einem Wasserwürfel mit Kantenlängen von 10 cm.

    Fallen also z.B. 100 Millimeter Niederschlag entspricht das 100 Litern, die auf eine Fläche von 1x1 Meter (einem Quadratmeter) niedergehen. Stellt man sich vor, dass die Liter in Würfeln fallen, lägen auf der Fläche dann also 100 solcher Würfel. Sie passen in zehn Reihen mit je zehn Würfeln. Damit stünde das Wasser 10 cm hoch. Bei den in Polen zuletzt erwarteten 400 Litern pro Quadratmeter wäre es eine Wasserhöhe von 40 cm.

    Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.09.2024, 19.30 Uhr

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    1. 9.

      Antwort auf [Armin] vom 13.09.2024 um 16:22

      Sie müssen die Seitenteile des Wasserwürfels mit Quecksilbernieten verbinden - dann klappt es.

    2. 8.

      Antwort auf [ja] vom 13.09.2024 um 08:50

      Bingo! Genau! So sieht es aus. Mach ick.

    3. 7.

      1 Liter Wasser entspricht einem Wasserwürfel mit Kantenlängen von 10 cm.
      Ich habe versucht dieses mal nachzubauen. Bis jetzt war ich recht erfolglos.

    4. 6.

      Antwort auf [ja] vom 13.09.2024 um 08:50

      Dann sollte man die Grünen wählen. Die wollen nämlich seit Jahren, dass die Moore wieder vernässt werden.

      Die AfD will das aber auch. Was nun?

    5. 5.

      Antwort auf [ja] vom 13.09.2024 um 08:50

      Ich denke, Nick meint eher die Anlage von Wehren und Stauseen. Das ist in der überwiegend flachen Landschaft Brandenburgs leider nicht so einfach und würde vermutlich sehr viel Platz kosten, der dann zwar weniger der ohnehin zurückgehenden Landwirtschaft fehlt, als den zunehmenden Solarparks.
      Für die Dresdner hoffe ich, dass sie das zu erwartende Hochwasser der Elbe in den Griff bekommen und nicht wieder der Zwinger unter Wasser steht.

    6. 4.

      Antwort auf [Nick] vom 13.09.2024 um 08:01

      Dann sollte man die Grünen wählen. Die wollen nämlich seit Jahren, dass die Moore wieder vernässt werden. Das sind nämlich natürliche Wasserspeicher. Ausserdem entsteht da nicht so viel CO2.

    7. 3.

      Meine Wasserbehälter und Auffangbehälter im Garten sind auch noch Alle leer.
      Die große Brandenburger Politik, sollte das Niederschlagswasser mal in Brandenburg speichern und nicht immer, schnell über Flüsse ins Meer abfließen lassen - dann bräuchte auch Niemand jammern - nicht bei Hochwasser und nicht bei Trockenheit.
      Wasser langfristig in der Brandenburger Landschaft speichern und Brandenburg könnte soooo schön sein !!!

    8. 2.

      Ich drücke den Dresdnern mal die Daumen, das die die Sache mit Brücke schnell hinbekommen, also rechtzeitig den Schrott wegräumen können und das es nicht zu dicke kommt. So'n Treibgutsammler an der Stelle könnte bei den Aussichten fatal sein.
      Sonst halte ich es wie Beckenbauer - Schau'n mer mal.

    9. 1.

      Gerade aus dem Fenster geguckt, noch kein Wasser da. Das Smartphone hat auch noch nicht gewarnt, also beruhigt ab ins Bett.

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